«Das Hotel soll ein Treffpunkt für alle werden!»

Oliver Borner – 07. August 2025
Nach Jahren des Stillstands erwacht das Hotel Belfort in Alvaneu GR aus seinem Dämmerschlaf. Hinter dem Projekt steht mit Balz Homberger ein Quereinsteiger mit einem klaren Ziel: Dem Haus und dem Dorf wieder Leben einzuhauchen.

Der Fokus liegt dabei auf einer regionalen und saisonalen Küche. «Die Küche soll klein, aber fein sein. Die Produkte beziehe ich alle von lokalen Bauern und Produzenten aus der Umgebung», so Homberger. Die Weine stammen von Thomas Marugg und Wieland aus Thusis GR, das Fleisch aus der Metzgerei Fischbacher, das Brot und die Pasta stellt Homberger aus Granalpin-Biogetreide aus der Region selbst her. «Es soll eine ehrliche Küche mit regionaler Verbundenheit sein.» Beim Fleisch verfolgt der Gastgeber die Nose-to-Tail-Philosophie. Das ganze Tier soll den Weg auf die Teller der Gäste finden.

Das Dorf lebt

Unterstützt wird Homberger von Freunden und Bekannten aus seinem Umfeld. Ein Schulfreund leitet das Backoffice, ein Flüchtling aus Afghanistan unterstützt ihn in der Küche, eine langjährige Freundin kümmert sich ums Housekeeping und der Sohn arbeitet im Service. Die meisten haben noch nie im Gastgewerbe gearbeitet. Kein Hindernis für den Gastgeber. «Mir ist nicht wichtig, ob diese Menschen eine bestimmte Ausbildung absolviert haben. Sie sollen Freude an der Arbeit haben und die familiäre Stimmung in diesem Betrieb prägen.»

Dass Homberger mit dieser Einstellung auf dem richtigen Weg ist, zeigte sich bereits während der Bauphase. «Am Donnerstagabend veranstaltete ich bereits spontane Tavolatas im Restaurant. Das Interesse und das Feedback waren überwältigend.» Man spüre, dass nach der Schliessung des Hotels ein grosses Vakuum herrschte und ein grosser Nachholeffekt vorhanden sei. «Die Menschen sind froh, dass endlich wieder etwas läuft im Dorf.»

So soll es nach der Eröffnung auch weitergehen. «Mein Ziel ist es, das Dorf und das Tal mit dem Hotel neu zu beleben. Es soll ein Ort sein, wo die Menschen zusammenkommen, essen, geniessen und miteinander sprechen können», sagt Balz Homberger. Die Kulturveranstaltungen mit Fokus auf Musik und Kunst sollen zusätzlich zum Miteinander im Dorf beitragen. Gleichzeitig soll sich der Ort im Schatten von Lenzerheide GR oder Davos GR als Geheimtipp und Alternative für Touristen etablieren. Ganz nach dem Motto «Geh zu Balz, dort ist es schön!»