Eines der traditionsreichsten Restaurants der Stadt Zürich schliesst seine Tore für immer. Wie die Gretener Gastro GmbH mitteilt, stellt sie ihre gesamte Geschäftstätigkeit, und damit auch den Betrieb des Restaurants Oepfelchammer, per sofort ein. Grund dafür sei die wirtschaftliche Schieflage des Gastrounternehmens. «Die anspruchsvolle Zeit der Pandemie und der daraus resultierte Schuldenberg vernichtete unsere Reserven», schreiben die Betreiber in einer Mitteilung.
Mit der Übernahme hätten sich die Betreiber Christian Gretener und Thomas Trautweiler einen Traum erfüllt. Ein Traum, der durch viele finanzielle Hürden nun zerschlagen wird. «Mit der Verpflichtung der kontinuierlichen Mietzinszahlungen während den Pandemiejahren sowie einer angekündigten Mietzinserhöhung mussten wir im Sommer 2024 feststellen, dass wir den Restaurantbetrieb nicht kostendeckend aufrechterhalten können», heisst es weiter.
Neben dem Restaurantbetrieb stellt die Gretener Gastro GmbH gleichzeitig ihren Cateringservice und ihre Sommer- und Winterprojekte ein. Dazu gehören unter anderem der Urban Beach oder das Iisdorf in Kilchberg-Rüschlikon ZH.

Die Oepfelchammer am Rindermarkt ist seit 1801 eine gastronomische Institution in der Stadt Zürich. (Bild: Archiv)
Tradition in der Zürcher Altstadt
Berühmt wurde das Restaurant am Rinderplatz unter anderem wegen eines Balkens in der einen Stube. Über diesen sollten kühne Gäste klettern, kopfüber ein Glas Wein trinken und sich danach – sofern das Unternehmen gelang – im Holz des Mobiliars oder an den Wänden verewigen. Daneben bot das Restaurant stets altzürcherische Küche und zog auch Prominente Gäste an. So soll der Zürcher Schriftsteller und Staatsschreiber Gottfried Keller gerne das eine oder andere Glas Wein in der Oepfelchammer getrunken haben. Der Legende nach hat er nach einem trinkfreudigen Abend in der «Oeli» gar den Amtsantritt als Staatsschreiber verschlafen.