Ein beruhigendes Blau für die Wände und Decke und eine Tapete, die als Blickfang die Metamorphose von der Raupe zum Schmetterling in leuchtenden Farben zum Ausdruck bringt: Das ist das neue Gestaltungskonzept des Cafés Kafka an der Barfüssergasse 3 in Basel. Der Schauraum widerspiegelt den Verwandlungsprozess, den das Lokal wie auch das Literaturhaus Basel in den letzten Monaten und Jahren durchgemacht haben.
Frisches Konzept
Nachdem das Literaturhaus, das 2025 sein 25-Jahr-Jubiläum feiert, bereits auf verschiedenen Ebenen einen Öffnungsprozess vollzogen hat und sich vermehrt an ein jüngeres, diverses Publikum richtet, erhielt nun auch das Café einen Tapetenwechsel. Wie die Geschäftsführerin Katrin Eckert erklärt, entschied sich die Leitung des Literaturhauses nach 19 gemeinsamen Betriebsjahren für einen Pächterwechsel. Mit einem frischen Konzept, inspiriert durch Autor Franz Kafka und sein Werk sowie neuen Pächtern, soll das Café diesen Wandlungsprozess des Literaturhauses unterstützen.
Geschichten erzählen
Am 13. Januar öffnete das Café Kafka» – das bisher «Kafka am Strand» hiess – unter der neuen Pacht von Cisa und Laurent Gachnang seine Türen. Letzterer stammt ursprünglich aus Luzern und arbeitete in der Eventgastronomie und Verlagsbranche. Cisa Gachnang, auf den Kapverden geboren, bringt ebenfalls Gastronomieerfahrung mit. Ihr Konzeptvorschlag für eine Neuausrichtung des Cafés Kafka hat die Verantwortlichen des Literaturhauses überzeugt. «Wir wollen Geschichten erzählen – auf dem Teller wie im Glas», erklärt Laurent Gachnang. Die Gäste sollen zum Beispiel erfahren, woher der Kaffee oder der Tee stammen, welche Philosophie hinter dem Wein steht oder wie die neu entwickelten veganen Ravioli hergestellt werden.
Bodenständig mit Überraschungen
Das Pächterpaar setzt auf eine einfache, bodenständige Küche mit regionalen Zutaten und einem Hang zu Überraschungen – beispielsweise beim Flammkuchen mit Gorgonzola und Birne. Immer wieder finden sich auch Gerichte aus den Kapverden auf der Karte, wenn etwa Pasta Criolu mit einer rassigen Tomatenrahmsauce und aromatischen Kräutern oder zum Dessert ein Doce de Papaya, eine Süssspeise mit kandierten Papayastücken und einem leichten Frischkäse, serviert werden. Im Mittelpunkt steht ein täglich wechselndes Mittagsmenü, ergänzt durch Gipfeli, Kuchen und Quiches.
Kultur und Kulinarik
Mit dem Café «Kafka», das sich nahtlos in das kulturelle Ambiente des Literaturhauses einfügt, entsteht ein Ort, der mehr ist als nur ein Café: Die Verantwortlichen streben einen Raum an, in dem sich Kultur und Kulinarik verbinden und der zum Verweilen einlädt. «Das neue Konzept verspricht eine einzigartige Verbindung von Gastronomie und Literatur im Herzen von Basel», betont Eckert und kündigt eine noch engere Zusammenarbeit zwischen Café und Literaturhaus an.