Kochen auf vier Rädern im Circus Monti

Nicole Steffen – 05. Dezember 2024
Das Jubiläum «40 Jahre Circus Monti» wird mit einem Fest in der Manege zelebriert. Hinter den Kulissen wird fleissig für die Artisten gekocht – im neuen Küchenwagen des Circus Monti.

Mittags und Abends wird gekocht

«Es gefällt mir sehr gut, dass wir hier in der Küche komplett frei sind, wenn es um die Planung oder Umsetzung der Menüpläne geht», so Lobaton. «Wir geniessen extrem viel Vertrauen der Familie Muntwyler und können unseren Arbeitsalltag frei gestalten», ergänzt Becker.

Die beiden kochen jeden Mittag und Abend eine warme Mahlzeit für 40 Artisten und Mitarbeitende. An Auf- und Abbautagen seien es sogar bis zu 50 Mitarbeitende, die verpflegt werden müssen, weil dann externe Mitarbeitende mithelfen und ebenfalls mitessen. «Alle Artisten und Artistinnen können bei uns frei wählen, ob sie selber kochen oder von der Zirkusküche verköstigt werden wollen», erklärt Nicola Muntwyler.

Wenn die Mitarbeitenden im Zirkus essen, werden ihnen die Mahlzeiten verrechnet. Wir haben Mitarbeitende aus der ganzen Welt, welche bei uns im Zelt- auf- und -abbau, in der Manege oder im Backoffice arbeiten. Damit gehe eine grosse Vielfalt an persönlichen Essgewohnheiten hinsichtlich Zeitpunkt, Menge und Geschmack einher.

Kochen und Essen sind verbunden

Der neue Küchenwagen ist mit einer Brücke mit dem Speisewagen verbunden. Dies vereinfacht die Abläufe einerseits für das Küchenteam. Andererseits können die Mitarbeitenden, sobald sie fertig gegessen haben, ihren Teller direkt zur Abwaschstrasse zurückgeben. «Wenn unsere Kollegen den Teller zurückbringen, erhalten wir oftmals ein direktes Feedback zu unserem Essen, das ist sehr schön», erklärt Lobaton.

Das gemeinsame Essen, ist, wie in jeder Familie, auch im Zirkus ein wichtiger Bestandteil eines jeden Tages. Man kommt zusammen, isst, trinkt und spricht miteinander. Und wie das in einer Familie üblich sei, helfen auch im Zirkus alle Mitarbeitenden beim Abräumen und beim Abwaschen mit, erklärt Nicola Muntwyler.

Monti Steffen

Drei Fragen an: Hansjürg Steffen (60), Küchenplaner und Berater

Was musste bei der Planung der neuen Küche beachtet werden?
Eine Zirkusküche muss mit wenig Platz auskommen und die Aufteilung des Platzes ist ebenfalls durch die Form des Wagens (schlauchförmig) vorgegeben. Aufgrund der bestehenden Hygienevorschriften mussten wir uns gut überlegen, wie wir die Küche aufteilen.


Mit was wurde der neuen Küchenwagen ausgestattet?
Eine Geschirrwaschmaschine, ein grosses Becken zum Vorspülen (60x45), zwei Becken zum Rüsten, eine grosse Arbeitsfläche und Lagerschränke. Zwei Kühlschränke, zwei Tiefkühlschränke mit 650 Liter, eine kleine Arbeitsfläche, ein Kombisteamer mit sechs Einschüben, ein Produktionsbecken und nochmals etwas Arbeitsfläche.


Was ist der grösste Unterschied zu einer normalen Gastroküche?
Die Küche muss mobil sein. Das bedeutet, sämtliche Geräte und Utensilien müssen so befestigt werden, dass beim Fahren nicht alles durch die Gegend fliegt. Das bedeutet, dass alle Schränke und Türen abschliessbar sein müssen.