Gastronomie

Der Teufel liegt im Detail

Daniela Oegerli – 02. Februar 2018
Betriebe, die Seminare anbieten, müssen spezielle Bedürfnisse dieser Gästegruppe berücksichtigen. Finanziell lohnt es sich.

Auf der Internetseite des Hotels Seedamm Plaza in Pfäffikon im Kanton Schwyz ist eine Checkliste mit Tipps für die Seminarplanung zu finden. Sie ist für Seminarorganisatoren gedacht, damit sie nichts vergessen. «Bei der Organisation von Seminaren liegt der Teufel im Detail», ist die Leiterin Marketing, Tanja Köppen überzeugt. Obwohl ihre Mitarbeitenden alles daransetzen, bei den Seminaren nichts dem Zufall zu überlassen, sind sie dennoch darauf angewiesen, dass sie von den Organisatoren alle Informationen erhalten. Und da gehe eben schnell einmal etwas vergessen. Die Art, wie Seminare gestaltet werden, habe sich in den letzten Jahren geändert, sagt Andreas Achermann, Leiter Anlässe in der Seerose Resort & Spa Meisterschwanden. «Die meisten Seminaranbieter sind vom sogenannten Frontalunterricht weg hin zu Gruppenarbeiten gekommen.» Diese Art der Kommunikation biete interessante Möglichkeiten, bedinge aber eine detaillierte Planung. Um die Gäste bei der Planung zu unterstützen, arbeiten im Seedamm Plaza Mitarbeitende, die sich ausschliesslich um die Seminargäste kümmern. «Für die Gäste ist es einfacher, wenn nur eine Ansprechperson für sie verantwortlich ist», ist Tanja Köppen überzeugt. Diese Mitarbeitenden kümmern sich um alle Belange, die ein Seminar mit sich bringt: Sei es die Unterkunft, das kulinarische Angebot, das Rahmenprogramm oder den Zeitablauf. Auch in der Kartause Ittingen sind speziell geschulte Mitarbeitende für die Seminargäste zuständig. Innerhalb der Teams kümmern sich Spezialisten um die Seminargäste. «Uns ist es wichtig, dass unsere Gäste jeweils eine Ansprechperson haben», erklärt Hoteldirektor Valentin Bot. Denn die persönliche Betreuung sei für die Gäste ein wichtiger Faktor. Das sieht Andreas Achermann genauso. «Wir pflegen einen unkomplizierten Umgang mit den Gästen. Und das kommt sehr gut an.» Unternehmen, die ihre Seminare in einem Hotel durchführen, möchten, dass ihre Mitarbeitenden Abstand vom Alltag erhalten. Deshalb ist auch das Rahmenprogramm ein wichtiger Bestandteil eines solchen Anlasses. Die drei Hotels setzen daher stark auf das direkte Umfeld ihres Betriebes. «Bei uns liegt der Hallwilersee direkt vor der Haustüre. Viele Gäste nutzen die Umgebung auch, um sich zu erholen», erklärt Andreas Achermann. Valentin Bot hat die Erfahrung gemacht, dass heute eine moderne Seminar-Infrastruktur Grundvo­raussetzung in einem Hotel ist. Darum müssten die Betriebe mit dem Ambiente, der Ins­piration, der Persönlichkeit und dem Umfeld punkten. Die Kartause Ittingen funktioniere wie ein Dorf, wo die Gäste auf den Schreiner, den Käser oder den Gärtner treffen. «Dank diesen Kontakten ergeben sich spannende Begegnungen, welche die Gäste schätzen. Denn wir wollen die Gäste aus dem Alltag entführen.» Im Seedamm Plaza ist das Umfeld ebenfalls wichtig, zudem achtet man darauf, dass die Räumlichkeiten auf das Seminar­thema abgestimmt sind. «Wenn sich ein Anlass zum Beispiel mit Zukunftsperspektiven beschäftigt, schauen wir, dass der Raum den Blick in die Weite auf den Zürichsee freigibt», erklärt Tanja Köppen. In der Kartause Ittingen und im Seedamm Plaza macht der Seminarteil rund 60 Prozent des Gesamtumsatzes aus. In der Seerose Meisterschwanden sind es 22 Prozent. «Der Anteil des Logements der Seminargäste macht bei uns sogar 80 Prozent aus», ergänzt Valentin Bot von der Kartause Ittingen.