Bundesrat lehnt Importverbot von Stopfleber ab

Oliver Borner – 20. November 2024
Der Bundesrat empfiehlt dem Parlament, die Initiative «Ja zum Importverbot für Stopfleber» ohne Gegenentwurf oder indirekten Gegenvorschlag abzulehnen.

Die Volksinitiative «Ja zum Importverbot für Stopfleber» will die Einfuhr von Stopfleber und Stopfleberprodukten mit einer Änderung der Bundesverfassung verbieten. Hinter der Initiative steht der Verein Alliance Animale Suisse, welcher im Februar die nötigen Unterschriften zur Initiative eingereicht hatte.

Verbot nein, Deklaration ja

Nun empfiehlt der Bundesrat dem Parlament, die Initiative ohne Gegenentwurf oder indirekten Gegenvorschlag abzulehnen. Ein Importverbot sei kaum mit den internationalen Verträgen und Abkommen der Schweiz vereinbar, begründet der Bundesrat seinen Entscheid.

Einfuhrverbote könnten erst dann erlassen werden, wenn mildere Massnahmen, wie etwa Kennzeichnungspflichten, nicht zum Ziel geführt hätten. Weiter würde die Annahme der Initiative den Konsum von Stopfleber in der Schweiz verunmöglichen und dadurch die Wahlfreiheit der Konsumierenden einschränken.

Der Bundesrat will dem Anliegen der Initiantinnen und Initianten jedoch Rechnung tragen: Produkte aus der Stopfmast sollen künftig deklariert werden müssen, um Transparenz für die Konsumierenden zu schaffen. Dies will der Bundesrat in einer Verordnung regeln.

Stopfen ist verboten

Die Zwangsernährung von Hausgeflügel, das sogenannte Stopfen, ist in der Schweiz aufgrund von Tierwohlbedenken seit mehr als vierzig Jahren verboten. Insbesondere in der Romandie gilt die Stopfleber aber nach wie vor zu einer Delikatesse und wird oft zu Feiertagen verköstigt.