Gäste bewerten Schweizer Restaurants trotz Corona besser

Redaktion – 26. April 2021
Eine Analyse von Online-Bewertungen zeigt, dass Schweizer Restaurants im Corona-Jahr besser bewertet wurden als die Jahre zuvor.

Die Gästeurteile über Schweizer Restaurants haben sich im Jahr 2020 verbessert. Dies geht aus der Analyse von rund 800'000 Online-Bewertungen der wichtigsten Beurteilungsportale hervor, welche die Firma re:spondelligent untersucht hat.

Demnach stieg die Punktbewertung für die Schweiz gegenüber dem Jahr 2019 laut der am Montag publizierten Studie zu. Dies von 85,6 auf 86,9 Punkte. Alle betrachteten Städte, ausser Locarno und Ascona, konnten dabei zulegen. Der Algorithmus von re:spondelligent analysiert dabei alle Bewertungen quantitativ und qualitativ auf einer Skala von eins bis 100.

Schweizer Restaurants kritischer bewertet

Hiesige Restaurants wurden allerdings kritischer bewertet als etwa ihre Pendants in Deutschland (88,7 Punkte) und Österreich (88,3 Punkte). Diese wurden erstmals mit in die Analyse der rund 6400 Gastrobetriebe einbezogen.

Für die Schweiz fällt auf, dass Bewertungen auf Französisch tiefer liegen als jene auf Deutsch oder Italienisch. Französische Rückmeldungen für Restaurants in der Romandie fallen dabei besonders kritisch aus. Wie in der Analyse im vergangenen Jahr ist der Bewertungssieger diesmal erneut St.Gallen. Die Restaurants in der Ostschweiz konnten ausserdem das erste Mal einen Punktwert von über 90 erreichen.

Dies bedeute nicht nur den Spitzenplatz in der Gesamtschweiz. Auch im gesamten deutschsprachigen Raum mit 48 verglichenen Städten belegt St.Gallen den Spitzenplatz. Dies schrieben die Autoren der Studie weiter.

Am schlechtesten bezüglich Essen und Service wurden die Restaurants dagegen in Ascona von ihren Gästen bewertet. Nirgendwo in den drei betrachteten Ländern waren Gäste kritischer.

Starker Pandemie-Einfluss

Daneben hatte die Coronavirus-Pandemie einen starken Einfluss auf die Gästebewertungen. So wurden im Jahr 2020 generell zwei Drittel weniger Restauranturteile online abgegeben als noch im Jahr davor. Am stärksten davon waren Zürich und Genf mit einem Rückgang von drei Viertel betroffen. Obendrein zeigte die Analyse der Gästefeedbacks, dass die Kundschaft die Lieferangebote überdurchschnittlich oft kritisierte, hiess es.

Gleichzeitig wurde das Schweizer Preis-Leistungs-Verhältnis viel weniger kritisiert als noch in den Vorjahren. Die Autoren der Studie führen den Rückgang von rund zehn Prozent in dieser Kategorie auf einen Aspekt zurück: Wegen der Coronavirus-Pandemie konzentrierten sich die Restaurants vermehrt auf Schweizer Kundschaft. Diese sei das Schweizer Preisniveau gewohnt.
Die Gäste würden sich vermehrt auch online über das Angebot und die Schutzkonzepte eines Restaurants informieren. Dies hebt die Untersuchung als weiteres Fazit hervor. Entsprechend proaktiv müssten Gastrobetriebe alle Kanäle zur Kommunikation nutzen.