Céline Grossmann, du hast am Freitag den Kochwettbewerb «Gusto25» gewonnen. Wie fühlt sich der Sieg für dich an?
Céline Grossmann: Ich kann es immer noch nicht richtig glauben, dass ich den Sieg geholt habe. Es fühlt sich alles noch sehr surreal an. Gleichzeitig bin ich überglücklich, aber auch sehr müde.
Wie fiel die Reaktion in deinem Umfeld aus?
Ich wurde von allen Seiten mit Glückwünschen überschüttet. Da ich am Samstag nicht arbeiten musste, konnten wir schon auf den Sieg anstossen. Das war sehr schön.
Wie war dein Wettkampf?
Ich habe den Wettkampf genossen. Ich war sehr fokussiert und konnte alles im Grossen und Ganzen so umsetzen, wie ich mir es vorgenommen hatte. Die Zeit war dabei die grösste Herausforderung. Am Ende gab ich vier Minuten zu spät ab.
Das spricht dennoch für eine gute Vorbereitung. Wie verlief diese?
Die Vorbereitung war gut und für mich sehr wichtig. Ich habe jeweils nach der Arbeit viel Zeit investiert, um an meinem Menü zu üben. Das hat sich am Schluss ausgezahlt.
Du hattest vor «Gusto» bereits den Tartelette Contest von Hug gewonnen. Inwieweit hat dir diese Erfahrung geholfen?
Ich wusste bereits im Voraus, dass ich korrekt und sauber arbeiten muss. So konnte ich beim Aufräumen und Putzen bereits Zeit einsparen. Weiter half mir die Erfahrung, meinen Fokus über den ganzen Wettkampf aufrechtzuerhalten und mich nicht aus dem Konzept bringen zu lassen, wenn mal etwas nicht funktionierte. Zudem wusste ich, dass Tipps und Tricks von anderen zwar hilfreich sein können, ich aber in einzelnen Situationen meine eigene Meinung vertreten muss.
Welche Gedanken hast du dir beim Menü gemacht? Wie kam das Menü zustande?
Die Ideen dazu sammelte ich bereits seit zwei Jahren. Ich wollte schon immer bei Gusto mitmachen, fand aber keine Zeit dafür. Das Menü entstand in seinen Grundzügen in Zusammenarbeit mit meinem Vater. Der Mezcal-Cocktail war dabei schon immer ein Plan, aber auch ein Wagnis, da ich nicht wusste, wie er bei der Jury ankommen würde. Generell richtete ich das Menü meinen eigenen Lieblingsgeschmäcker aus. Ich mag die asiatische Küche mit ihrem Umami-Geschmack sehr, was sich in meinem Menü widerspiegelt. Gleichzeitig ist das Menü in vielerlei Hinsicht eine Homage an meine Stationen als Köchin. Die Asche bezieht sich beispielsweise auf die Zeit, die ich bei Stefan Wiesner verbrachte.
Welche Pläne hast du für die Zukunft?
Ab Sommer 2025 werde ich ein eigenes Catering aufziehen. Der Plan ist es, den Fokus ein Jahr lang darauf zu richten und dann 2026 meine Reise nach Singapur anzutreten. Bis 2028 bin ich noch in der Schweizer Juniorennationalmannschaft engagiert, ich bleibe also bis dann in der Schweiz. Was danach kommt, ist völlig offen. Ich will reisen und andere Kulturen und Küchen kennenlernen.