Was für ein Anlass, was für eine Party im Kongresshaus Zürich mit 450 geladenen Gästen: Zur 20. Ausgabe der Schweizer Meisterschaft für Kochlernende, dem «Gusto25», lässt es Transgourmet so richtig krachen – mit dem Jubiläumssong «Gusto me gusta» von Popsänger und Produzent Jesse Ritch, zum 15. Mal mit Sven Epiney als Moderator sowie einem Viergänger mit einem Dreierlei von der Forelle mit Sanddorn und schwarzem Rettich, einem Zweierlei vom Schweizer Kalb mit Kartoffelgratin und farbigen Rüebli sowie einem Käsebuffet und Dessertköstlichkeiten wie Crema catalana mit Weizenknusper, Tobleronemousse und Bergamotte-Tartelletes gefüllt mit Tonkabohne und Feigen.
Wirtschaftsminister Guy Parmelin richtet sich in einer Videobotschaft an die Teilnehmenden des Anlasses: «Seit 2005 haben mehr als 2000 Kochlernende am Wettbewerb teilgenommen. Die Gastronomie braucht Nachwuchs. Gusto bietet eine herausragende Plattform. Hier wird gezeigt, dass Kochen nicht nur Handwerk ist, sondern Kunst.»
Später am Galaabend wird bekanntgegeben, wer von den sechs Finalisten Sieger des Kochwettbewerbs wird – beworben haben sich 112 Nachwuchsköche! «Gusto25» wird Céline Grossmann, die für die Stiftung für Betagte in Münsingen BE arbeitet. Sie habe tatsächlich sieben Mal die Gerichte für das Finale durchgekocht. Unter Tränen bedankt sie sich beim Berufsschullehrer, bei der Familie, Freunden und den Verantwortlichen im Betrieb.
«Am Schluss konnte ich mein Gericht praktisch auswendig. Mein Papi war nervöser als ich. Heute habe ich es nur noch genossen. Mein Wunsch ist eine Praktikumsreise nach Malaysia.»
Den dritten Rang erreicht der 18-jährige Ben Cesa vom Culinarium Alpinum in Stans NW, der schon 2024 beim Gusto teilgenommen hatte. Nicolas Imholz (18) erreicht den zweiten Rang. Er wurde 2024 Vierter.
«Gusto25»: Spontanität im Fokus
Der Gala vom Freitag war am Donnerstag ein spannender Finaltag vorausgegangen. Ab 9.30 Uhr kochen die sechs Finalteilnehmenden Céline Grossmann (Stiftung für Betagte Münsingen, 18 Jahre alt), Tiziano Palazzo (The Omnia Zermatt, 17), Ben Casa (Culinarium Alpinum Stans, 18), Lorenz Schait (The Dolder Grand Zürich, 17), Nicolas Imholz (Spannort Erstfeld, 18) und Noah Ernst (Betagtenzentrum Laupen, 16) getaktet nacheinander ihre eingeübten Gerichte in der Küche der Berufsfachschule Baden.
Dabei ist – erstmals in der Geschichte des Kochwettbewerbs – am Finaltag explizit Spontanität gefragt. Die Finalteilnehmenden erhalten die Zutaten für ihre Vorspeise, die «Mistery Soup», erst 30 Minuten vor dem finalen Wettkochen. Einzig an einer Suppeneinlage, ebenfalls gemäss vorgegebenem Warenkorb, konnten sie schon im Voraus tüfteln.
Als Hauptspeise müssen die Finalteilnehmenden einen Teller mit dem Motto «Special Cuts» präsentieren. Gefragt sind spezielle Fleischzuschnitte vom Rind, zubereitet mit zwei verschiedenen Garmethoden. Zusätzlich wurden eine Stärkebeilage mit Produkten aus Schweizer Herkunft sowie zwei saisonale Schweizer Bio-Gemüse verlangt.
Eine hochkarätige Degustationsjury
Begleitet und beobachtet werden die Finalteilnehmenden von einer Jury unter der Leitung des ehemaligen «Gusto»-Finalisten Yanick Mumenthaler. Erstmals in der Degustationsjury dabei ist, neben Vorjahressiegerin Samantha Buholzer vom Igniv Zürich, Michaela Frank, ihrerseits «Gusto»-Finalistin 2015. «Es ist eine Ehre für mich, Teil der Jury zu sein», sagt sie am Rande des Wettbewerbs. Es sei ihr sehr wichtig, die jungen Berufsleute auf ihrem Weg zu unterstützen.
Komplettiert wird die hochkarätig besetzte Jury unter anderem mit Mike Wehrle, Culinary Director im Bürgenstock Resort, und Paul Cabayé, Gewinner des Kochwettbewerbs «Goldener Koch» 2021. Wehrle, der zum dritten Mal in der Jury dabei war, sagte: «Das Niveau war dieses Jahr sehr hoch.»